Hel (Hella, Hellia, nord. „Hölle“)


Hel ist aus der nordischen Mythologie als Göttin sowie Herrin der Unterwelt/Helheim bekannt.

Weiters ist sie jedoch auch die Göttin der Geburt und der Fruchtbarkeit.


Ihr Name ist verwandt mit dem deutschen Wort Hölle und geht zurück bis zum urgermanischem Wort „haljô“ was soviel wie „unterirdische Totenwelt“ bedeutet.
Auch mit dem Wort „verhehlen“, also dem Verborgenen steht es in Verbindung.
Darum wird sie auch zu der Herrin der Schatten und Geister sowie Hüterin der Geheimnisse.


Hel ist die Tochter des Gottes Loki und der Riesin Angrboda. Darum stammt diese Göttin aus dem Geschlecht der Riesen.
Ihre Geschwister sind der Fenriswolf und die Midgardschlange.
Die anderen Götter fürchteten sich vor Lokis Kindern und so verbannte er diese nach Asgard.
Den Fenriswolf banden sie an die Kette Gleipnir und die Midgardschlange wurde von Odin ins Meer geworfen.
Hel ist eine Verwandte der Schicksalsgöttinnen, der Nornen. Sie wurden beide respektiert.


Hel beschloss in den Norden zu gehen um dort ein Reich zu gründen. Von nun an holte sie alle Menschen sowie Wesen zu sich die den „Strohtod“ gestorben sind. Der Strohtod bedeutete einen Tod, der nicht am Kriegsfeld stattfand und darum nicht nach Walhalla führte.

Die Unterwelt befindet sich unter den Wurzeln des Weltenbaums Yggdrasil. Diese Welt kann nur über den Todesfluss Gjöll erreicht werden. Eine Rückkehr aus dieser Welt ist kaum möglich.
Die goldene Brücke zwischen den Welten wird von der Riesin Modgurd bewacht. Ihre Brücke Gjallarbrú stellt das Gegenstück zur Regenbogenbrücke Bifröst dar.
Keiner der Toten wird dorthin gerufen und niemandem von ihnen wird der Zugang zu diesem Reich verwehrt.

Fern von dem Licht der Sonne liegt ihr Heim Helheim
Hels Wohnsitz heißt Eljudnir. (Elend)
Ihr Tisch Hungr. (Hunger)
Ihr Messer Sultr. (Verschmachtung)
Ihre Türschwelle Fallandaforad. (Fallende Gefahr)
Ihr Bett Kor. (Sarg)
Ihr Bettvorhang Blikjandabol. (blinkendes Unheil)
Ihre Bediensteten sind die Magd Ganglot (Trägtritt) und der Knecht Ganglati (Langsamtritt).

Zu Ragnarök wird ihr Hahn krähen und ihre Armee der Toten wird gegen die Götter kämpfen.


Ihr Reich wird einerseits als trostlos und düster beschrieben. Doch auch als lebendig und wärmend.
Mörder, Diebe und Lügner werden dort auf ewig in Kälte, Schmerz und Hunger leiden. Wobei es für diese Menschen noch einen besonderen Platz gibt, nämlich die Straße zum Nidhöggr Drachen. Dieser verspeist die sehr gerne.
Jene die es sich jedoch verdient haben, werden jedoch wie in einem Paradies ihre Zeit verbringen.


Hel wird als eine sehr widersprüchliche und auch verborgene Göttin gesehen. Sie ist nicht bösartig, lediglich gerecht. Den einen erscheint sie nett und liebenswert, anderen jedoch unerbittlich und grausam.
Sie vereint scheinbare Gegensätze, dies spiegelt sich auch in ihrem Äußeren wieder. So ist ihr Gesicht zur Hälfte „normal“ und zur anderen Hälfte blau-schwarz bzw. verrottet/tot. Darum gilt sie als halb lebendig und halb tot.
So kann sie Verständnis über Leben und Tod sowie den eigenen dunklen Aspekten lehren.
Sie ist eine Führerin in der Unterwelt sowie auch gute Lehrerin. Es heißt sie kann auch die Sicht für einen schamanischen Weg öffnen.
Hel wird die Rune Hagalaz zugeordnet, die Rune der Zerstörung und der Widerentstehung.


Die deutsche Frau Holle bzw. Hella ist identisch mit der Göttin Hel. Daran erkennt man, dass sie nicht immer eine negativ besetzte Göttin war sondern als eine gerechte und auch gütige Frau beschrieben wurde.


Quellen
http://www.wodanserben.de/forum/archive/509/thread.html (2008)
wikipedia (2008)
http://www.lokis-mythologie.de/hel.php (2008)
http://www.boudicca.de/germ9b-d.htm (2008)
http://www.oikrach.com/gott7.php (2008)
http://www.sphinx-suche.de/mythologiegermanische/hel.htm (2008)

 

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