Die Nornen

„Wir weben und weben am Weltenlauf
Und können ihn doch nicht wenden.
Das Schicksal breitet die Fäden auf,
Die wir vor- und rückwärts senden.
Das Schicksal hält sie fest in der Hand,
Und was es einmal aufgespannt,
Das müssen wir vollenden."
(Nornengesang, A. Kayser-Langerhannß)


Die Nornen (Nornier, Nornir. „Raunende”) stammen aus der nordischen Mythologie und sind als die Schreiberinnen, Geburtshelferinnen, Schicksalsgöttinnen, Spinner, Weber oder Knüpfer des Schicksals bekannt.
Sie spinnen die Fäden, die das Leben eines einzelnen Menschen darstellen und weben so auch dessen Schicksal. Doch dies ist noch längst nicht alles, den sie spinnen das gesamte Schicksalsgewebe der Welt.
So beeinflussen sie auch Götter, Tiere und alles was ist. Das Weben bildet zwar das Schicksal, doch erst ihr Gesang trägt es in die hinaus in die Welt.

Abstammung:
1. Die Nornen stammen von Wyrd ab. Im Englischen heißen sie Weird-Sisters, was von dem germanischen wyrd kommt. Wyrd bedeutet Schicksal.
Die Nornen gehören wie die Walküren zu den Disen.
2. Durch den Treuebruch der Götter an dem Allvater verloren sie das Recht über die Geschicke dieser Welt mitzubestimmen und sie zu lenken. Die goldenen Runentäfelchen die sie besaßen wurden ihnen genommen.
Um das Gleichgewicht zu waren sendete er die Nornen. Sie stammten von den Riesen ab und waren dem Allvater treu ergeben.
3. Eine andere Spur führt zu einer ihrer Verwandten, nämlich Hel.
In einer anderen Legende wird von der Entstehung der Welt gesprochen. Nachdem das Chaos sich gelichtet hatte, vereilte das Orlög Aufgaben.
Das Orlög wird an dieser Stelle als eine starke, geheimnisvolle, allumfassende, zeugende und vernichtende Kraft beschrieben. Oder aber auch als das Schicksal selbst.
Diese Kraft erinnert an eine Verbindung aus zwei Göttinnen, nämlich Hel und Freya.
In der Legende heißt es weiters, dass nachdem das Chaos endgültig vorbei war, es drei Schwestern sendete um als Hüterinnen, Botinnen und Wächterinnen über Gewebe der Welt zu wachen und nach dessen Anweißungen zu weben.
Bedenkt man diese Zusammenhänge wären die drei Nornen die Töchter von Hel und Freya.


Sie warfen im Hofe heiter mit Würfeln
Und darbten goldener Dinge noch nicht.
Bis drei der Thursen- töchter kamen
Reich an Macht, aus Riesenheim.
(Völuspa - Der Seherin Weissagung)


Das erscheinen der Nornen wird oft als Ende des ersten glücklichen Zeitalters der Asen und beginn eines mühevollen Daseins gedeutet.
Es heißt sie sind auch die Wächterinnen des Fenriswolfes und entscheiden so auch über den Beginn von Ragnarök, dem Weltuntergang.

 


Andere Kulturen:

  • Römisches Gegenstück: Parzen
  • Griechisches Gegenstück: Moiren
  • Slawisches Gegenstück: die drei kleinen Schwestern Zorya

Die drei bekanntesten Nornen sind:

  • Urd (die Gewordene)
  • Verdandi (die Werdende) und
  • Skuld (die werden Sollende)

Urd spinnt die Fäden der Vergangenheit und ist zugleich die Älteste der drei Nornen. Durch ihre Aufgabe wird sie oft als uralte Frau dargestellt, die aus Riesenheim kam. Sie kann nur sehen was bereits geschehen ist, was ihr große Demütigkeit brachte, da sie lernen musste zu akzeptieren, was sie nicht ändern kann.
Verdandi hält die Fäden des Schicksals (auch als Orlög bekannt) von allem was im her und jetzt lebt in der Hand.
Sie wird als Frau mittleren Alters beschrieben. Sie hat gelernt zu handeln und mutig zu sein, da sie nur einen sehr kurzen Zeitpunkt zum agieren hat.
Die Norne der Vergangenheit und die der Gegenwart schnitzen gemeinsam am Losstab.
Skuld ist die jüngste der Nornen und wird oft als junges Mädchen oder nahezu als Kind beschrieben. Sie trägt einen Schleier und hält ein geschlossenes Buch bzw. eine Schriftrolle in der Hand.
Skuld hält die Fäden zum Werdenden in der Hand und hat so auch Einfluss auf die Zukunft. Sie ist es die den Losstab aufnimmt und in der Hand halten wird.
Skuld empfindet im Gegensatz zu den anderen Nornen keine Liebe so wie wir sie kennen. Sie sieht mit den Augen eines Kindes und ist dennoch fast schon eine Frau. Während Urd und Verdandi einen Teil des Lebens der Menschen und Götter miterlebt haben, kennt sie deren Geschichte nicht.
In ihrem Herzen trägt sie die Unschuldigkeit und bedingungslose Liebe, doch äußerlich wirkt sie kalt wie Eis.
Skuld hat gelernt ihre Vorstellungskraft, ihre Wünsche und die Hoffnung selbst in den Faden zu weben.
Ihr Blick ist immer entgegengesetzt von Richtung Urd gerichtet.

Der Glaube an ein vorherbestimmtes Schicksal war sehr verbreitet, obwohl man davon ausgehen könnte, dass die Zukunft durch die Handlungen in der Vergangenheit und der Gegenwart bestimmt wird.
Wenn es jedoch eine Macht gibt, die allumfassender und gewaltiger ist als sie selbst, dann wäre diese Orlög. Orlög wird in der Mythologie als eine geheimnisvolle Macht im Hintergrund erwähnt. Würden die Nornen nach dessen Wunsch handeln sind sie im Grunde Vermittlerinnen bzw. Botinnen, die nicht selbst Einfluss nehmen.
Ihre Kraft können sie nur zu dritt entfachen, den um wirklich wirksam zu werden müssen alle Zeiten vereint sein. Sie sind zwar unabhängig, doch eine alleine könnte nicht existieren.
Sie wohnen in einer Halle unter der dritten Wurzel des Weltenbaums Yggdrasil. In dieser Halle befindet sich eine Quelle bzw. ein Brunnen. Darum werden ihnen Lebensfördernde Kräfte zugeordnet.
Dort ritzen sie Runen und verweben nun das Schicksal von allen Wesen, dass von Frigg gespannt wird.
Nachdem ein Kind geboren wurde erscheinen die drei Nornen und werfen Runen um den Schicksalsspruch zu erkennen. Diesen legen sie dann auf das Kind und knüpfen das Gewebe.
In dem Moment wo die Runen fallen und sie dies verkündeten, können sie dies nicht mehr rückgängig machen.
Es heißt, das zu jedem neu geborenen Kind eine Norne kommt und bestimmt das Schicksal des neuen Lebens. Diese Nornen können Segen aber auch Unglück bringen.
Bei den Germanen gibt es eine Legende:
Ein Vater bad die Nornen zur Geburt seines Sohnes zu kommen um ihm dessen Schicksal zu deuten. Die Nornen prophezeiten ihm ein glückliches und schönes Leben, mit viel Ehre und Erfolg.
Doch Skult kam sich zu wenig respektiert, geachtet und geehrt vor und so verwünschte sie den neugeborenen Jungen. Auf das sein Leben enden solle, wenn die Kerze neben seinem Bett ganz herunter gebrannt sei.
Die älteste der Nornen löschte sofort die Kerze und gab sie der Mutter um sie in Verwahrung zu nehmen und zu Schützen.
Als der damalige Junge nun über 300 Jahre alt war, war er das leben leid und entzündete die Kerze.
Die Geschichte der Nornen blieb auch in einer sehr bekannten Geschichte erhalten, nämlich Dornröschen. Urd und Verdandi werden als freundliche Göttinnen bzw. helfende Feen gesehen und Skult stellt die verbitterte und eiskalte böse Fee dar. Die 13 Fee im Märchen steht wie Skult für die Zukunft.

MÖGEN DIE NORNEN DIR DAS SCHICKSAL GEWÄHREN DAS DU WAHRHAFT VERDIENST!
MAY THE NORNS GRANT YOU THE FATE THAT YOU TRUELY DESERVE!

 


Quellen
http://de.wikipedia.org/wiki/Nornen (2008)
www.lokis-mythologie.de/nornen.php (2008)
www.morrigansmoon.com (2008)
http://members.tripod.com/~ingheim/nornen.htm (2008)
http://www.o-brinkop.de/gemanischeMy...tikel_18_.html (2008)
www.virgue.de/kulturen/germanen-nornen.html (2008)

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Kommentare: 1
  • #1

    w.e.sandtner@gmail.com (Freitag, 11 November 2011 16:09)

    der Zusammenhang von Nornen und Dornröschen sollte stärker herausgearbeitet werden,
    mfG, Walter Sandtner

Danke für den Hinweis, wird demnächst ergänzt